Ich weiß nicht wer von euch der arbeitende Elternteil ist (oder beide?) aber kennt Ihr das Gefühl immer zwischen zwei Welten (Arbeit und Familie) hin- und hergerissen zu sein. Mir geht es zumindest so. Bin ich in der Arbeit eingespannt gehe ich Morgens aus dem Haus, hab den ganzen Tag den Job der mir wirklich sehr viel Spaß macht und Abends wenn ich unter der Woche nach Hause komme habe ich maximal 2 Stunden Zeit bis die Kinder schlafen. Davor wollen natürlich beide Kinder mit mir spielen und ich bin gedanklich noch nicht mal zu Hause angekommen weil ich im Kopf noch die letzten Themen aus der Arbeit sortiere oder mir spontan was einfällt das ich mir noch schnell für den kommenden Tag aufschreibe oder neuzeitlich kurz über den Blackberry in die Arbeit maile. Während dieser Tage habe ich das Gefühl mich nicht richtig auf meine Wutzels die ich über alles liebe einlassen zu können weil die Zeit so kurz ist und schnell schnell versuche Ihnen noch viel Papa-Zeit einzuräumen. Weil das aber nicht wirklich schön ist verschiebe ich das „richtige spielen“ dann mit einem einigermaßen schlechten Gewissen auf das Wochenende aber da ist natürlich auch nicht nur Zeit für die Kinder und eh man sich versieht ist das Wochenende auch schon wieder vorbei. Im Urlaub ist dann endlich mal Zeit (längerer Urlaub als 3 Tage vorausgesetzt) für die Kids und nach einigen Tagen ist der Kopf auch frei von Arbeit und ich kann mich wirklich auf Family einstellen wo einfach alles einen anderen Rhytmus hat. Ritterburg spielen mit Sarah, Kugelbahn mit Amelie, schlittenfahren mit Sarah, Bälle durch das Wohnzimmer rollen mit Amelie, Kaufladen spielen mit beiden (Sarah verkauft an Papa, Amelie räumt aus und verschenkt an Papa) Am Ende des Urlaubs wandern dann die Gedanken schon wieder Richtung Arbeit und ich nehme mir vor es in Zukunft besser zu machen – aber wie. Abends früher nach Hause geht nicht – und dann ist mit Abendessen, Kindern die Abendmilchflasche geben und Bett bringen einfach kaum Zeit und so geht es von vorne los… Was denkt Ihr dazu? schreibt mir doch auch mal eure Gedanken..
Liebe Grüße Chris
Ich kann Dein Problem gut nachvollziehen. Ich habe das Glück meine Familie in Australien gegründet zu haben (Meine Frau ist Australierin). Da meine Qualifikation (Kommunikation und Marketing) hier relativ nutzlos sind und ich einen relativ anspruchslosen Verwaltungsjob habe, kam ich gar nicht in die Versuchung in der Arbeit mehr zu sehen als Broterwerb. Da meine Frau noch studierte, habe ich die letzten Jahre nur in Teilzeit gearbeitet und wir haben uns die Erziehungsaufgaben geteilt. Momentan bin ich für zwei Monate in Vaterzeit allein daheim mit den Kindern. Auch wenn wir in dieser Zeit keine großen Ersparnisse aufbauen konnten, hatten wir doch eine unglaublich tolle Zeit als Familie.
Wichtig finde ich, dass man sich bewusst macht, was man wirklich will und die Alternativen ehrlich auf den Tisch legt. Wenn Du bei Deiner Karriere, Einkommen usw. keine Abstriche machen willst, musst du dich wohl mit dem status-quo abfinden.
Meine Frau schließt in drei Monaten ihr Studium ab und wir ziehen nach Deutschland. Vermutlich wird sich meine Situation dann auch verändern, da ich eine anspruchsvolle Stelle angenommen habe. Und dennoch: Die vergangen drei Jahre mit den Kiddies kann mir keiner nehmen.
Du hast Recht – es ist wohl immer auch eine Entscheidung zwischen Job und Kindern – aber ich liebe auch meinen Beruf und würde ihn nicht missen wollen – also bleibts wohl wie du schreibst beim Status Quo.
Vielen Dank übrigens fürs Link setzen auf Deinen Blog – werd ich natürlich auch machen. Liebe Grüße nach Australien – Chris