
Stell dir vor, du wachst auf und das Erste, was du siehst, ist das glitzernde Mittelmeer, nur ein paar Schritte von deinem Wohnwagen entfernt. Genau das ist unser Alltag hier auf dem Camping de la Plage in Grimaud, wo wir das Glück haben, einen Platz direkt am Meer zu haben. Die Morgenbrise, das sanfte Rauschen der Wellen – einfach magisch!
Aber die Côte d’Azur hat so viel mehr zu bieten als nur Strandleben. Deshalb hier ein Must-See Ausflugstipp. Wir haben uns auf einen unvergesslichen Tagesausflug begeben, der uns tief in das Herz der Provence führte: zur atemberaubenden Verdonschlucht und nach Moustiers-Sainte-Marie.
Abenteuer in der Verdonschlucht: Europas Grand Canyon
Allein die Fahrt von Grimaud zur Verdonschlucht war schon ein Erlebnis. Die Landschaft änderte sich von der Küste zu sanften Hügeln und schließlich zu den beeindruckenden Bergen, die diese Naturattraktion umgeben. Schon von Weitem sahen wir das schimmernde Türkis des Lac de Sainte-Croix, das uns förmlich magisch anzog.
Die Verdonschlucht (Gorges du Verdon) ist nicht umsonst als Europas Grand Canyon bekannt. Mit ihren bis zu 700 Meter tiefen Schluchten, die der Fluss Verdon über Jahrmillionen in den Kalkstein gegraben hat, ist sie ein echtes Naturwunder. An ihrer tiefsten und spektakulärsten Stelle ist die Schlucht nur sechs Meter breit und an der Oberkante 1.500 Meter breit – eine beeindruckende Demonstration der Kräfte der Natur.
Schlucht von Verdon
Dort angekommen, haben wir ein Elektroboot gemietet – eine fantastische Wahl, um die Stille und die unberührte Natur der Schlucht zu genießen, ohne die Umwelt zu stören. Ein Führerschein ist nicht erforderlich. Langsam gleiteten wir über das smaragdgrüne Wasser in die majestätische Schlucht hinein. Die schieren Felswände, die sich Hunderte von Metern über uns erhoben, waren einfach überwältigend, das Wasser wunderbar klar. Da wir bereits um ca. 10.30 an einem Wochentag dort waren, war es noch nicht wirklich voll in der Schluch. Früh aufstehen lohnt sich. Es ist ein Gefühl der Ehrfurcht, wenn man so klein inmitten dieser gigantischen Naturkulisse ist. Wir ließen das Boot treiben, genossen die absolute Ruhe und saugten die atemberaubende Aussicht in uns auf.


Tipp: Neben Elektrobooten kann man hier auch Tretboote, Kajaks oder Stand-Up-Paddles mieten, um die Schlucht vom Wasser aus zu erkunden. Für Wanderer gibt es zahlreiche Wege entlang der Schlucht, darunter der berühmte Sentier Martel, der durch die spektakulärsten Abschnitte führt (festes Schuhwerk und gute Kondition sind hier ein Muss!).
Nach unserer Erkundungstour durch die Schlucht konnten wir, am Steg wieder angekommen, der Verlockung des kristallklaren Wassers des Lac de Sainte-Croix nicht widerstehen. Bei herrlichem Wetter sprangen wir ins kühle Nass und genossen eine erfrischende Schwimmpause. Es gibt kaum etwas Besseres, als nach so viel Naturerkundung ins Wasser einzutauchen und die Sonne auf der Haut zu spüren.
Moustiers-Sainte-Marie: Ein Dorf wie aus dem Bilderbuch
Mit neuen Kräften ging es weiter zu unserem nächsten Ziel: Moustiers-Sainte-Marie. Dieses alpine Bergdorf ist nicht umsonst als eines der schönsten Dörfer Frankreichs bekannt. Schon bei der Ankunft waren wir verzaubert. Moustiers-Sainte-Marie schmiegt sich malerisch an die Felswände und ist berühmt für seine Fayence-Keramik und den goldenen Stern, der an einer Kette zwischen zwei Felsen über dem Dorf hängt.


Dieser Stern von Moustiers ist das Wahrzeichen des Dorfes und rankt sich um eine faszinierende Legende. Angeblich wurde er im 13. Jahrhundert von einem Kreuzfahrer gestiftet, der in Gefangenschaft geraten war und gelobte, einen Stern über seinem Heimatdorf anzubringen, falls er befreit würde. Ob Legende oder nicht, der Stern ist ein wunderschöner Anblick, besonders wenn er in der Sonne glänzt.
Beim Spaziergang durch die engen Gassen fühlten wir uns wie in eine andere Zeit versetzt.

Überall gab es kleine Läden, die handgemachte Waren anboten, von kunstvoller Keramik bis zu regionalen Spezialitäten. Moustiers-Sainte-Marie ist seit dem 17. Jahrhundert für seine Fayence-Keramik bekannt, die für ihre feinen Verzierungen und leuchtenden Farben geschätzt wird. Man findet hier zahlreiche Werkstätten und Boutiquen, die diese traditionelle Handwerkskunst pflegen und verkaufen. Ein kleiner Fluss durchzieht das Dorf und verleiht ihm eine zusätzliche, romantische Atmosphäre mit seinen kleinen Brücken und Wasserfällen.

Überall gab es romantische Restaurants mit einladenden Terrassen.

Wir entschieden uns für eine kleine Pause im „Le Bistrot des Apiculteurs Brasseurs“ und genossen dort einen köstlichen, frischen Fruchtsaft. Es war der perfekte Ort, um das bunte Treiben zu beobachten und die einzigartige Atmosphäre des Dorfes auf uns wirken zu lassen.

Der Duft des Südens: Lavendelfelder & Beste Reisezeit
Auf dem Rückweg zum Campingplatz hatten wir noch ein letztes Highlight: die Lavendelfelder. Es war zwar noch nicht Hochsaison (Mitte Juni), aber einige Felder standen bereits in voller Blüte und tauchten die Landschaft in ein Meer aus Violett. Der süße, beruhigende Duft lag in der Luft und wir konnten nicht widerstehen, anzuhalten, um ein paar wunderschöne Fotos zu machen. Es war der perfekte Abschluss eines Tages voller unvergesslicher Eindrücke.


Wann ist die beste Reisezeit für die Region?
- Frühling (April/Mai): Die Natur erwacht, alles blüht und die Temperaturen sind angenehm mild – ideal zum Wandern und Erkunden, bevor die große Hitze einsetzt. Die Lavendelfelder sind noch nicht in voller Blüte, aber die Landschaft ist wunderschön grün.
- Früher Sommer (Juni): Wie unser Besuch zeigt, ist der Juni eine fantastische Zeit. Die Temperaturen sind warm genug zum Schwimmen, aber noch nicht drückend heiß. Die Lavendelfelder beginnen zu blühen (Hochblüte meist Ende Juni bis Mitte Juli), und die Touristenmassen sind noch überschaubar.
- Später Sommer (Juli/August): Dies ist die Hauptsaison. Die Lavendelfelder stehen in voller Pracht, das Wetter ist heiß und sonnig – perfekt zum Baden im See. Allerdings muss man mit vielen Touristen rechnen, besonders an den Hotspots.
- Herbst (September/Oktober): Die Temperaturen werden wieder milder, die Farben der Landschaft verändern sich und es wird ruhiger. Immer noch gut zum Wandern und Sightseeing, aber zum Baden im See könnte es schon zu kühl sein.
Dieser Ausflug zur Verdonschlucht und nach Moustiers-Sainte-Marie hat uns wieder einmal gezeigt, wie vielfältig und wunderschön die Provence ist. Von unserem idyllischen Stellplatz am Meer in Grimaud aus sind diese Naturschönheiten und charmanten Dörfer leicht erreichbar und bieten eine willkommene Abwechslung zum Strandleben. Wir können es kaum erwarten, welche Abenteuer die nächsten Tage für uns bereithalten!
Habt ihr auch Tipps? Fragen wie immer gerne . Euer Zweifachpapa Chris
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