Mit Kind und Kegel aufs Rotwandhaus

Vergangenes Wochenende sind wir mit guten Freunden und den Kids aufs Rotwandhaus.  Das Rotwandhaus liegt auf 1737m Höhe an der Rotwand im Mangfallgebirge südöstlich vom Spitzingsee. Der Blick von dort oben ist einfach traumhaft – aber dazu später. Los geht’s im Ort Spitzingsee , etwa 5 km vom Schliersee entfernt, also von München und Umgebung aus gut zu erreichen. In den Sommermonaten lädt der Spitzingseee geradezu zum planschen und abkühlen ein.
Spitzingsee

Wer Lust hat kann sich dort auch ein Tretboot mieten und sich als großer oder kleiner Kapitän versuchen. Als wir Mitte September da waren, lag die Wassertemperatur allerdings bei 16 Grad.. Jaja ich weiß „nur die Harten kommen in den Garten“ aber ich bin doch eher so der 25 Grad Plus Badetyp, wobei ich es mit Neopren auch in die 18 Grad „warme“ Nordsee geschaft habe 🙂 Zum Rotwandhaus kommt man auf mehreren Wegen. Zum einen kann man auf dem Parkplatz linkerhand kurz vor dem Ort parken und dann mit der Seilbahn nach oben fahren. Von dort aus ist die Hütte mit Kindern in ca. 2 Stunden erreichbar. Je nach Wetterlage (Matsch und Schnee) und Trittsicherheit kann es auch ein wenig länger dauern, da der Weg über Felsen, Wurzeln ganz verschlungen und spannend verläuft.  Für diejenigen die nicht Seilbahn fahren oder unterhalb der Seilbahn nach oben wandern wollen, gibt es einen wunderschönen an einem Gebirgsfluss mit Gumpen und natürlichen „Wasserspielplätzen“ vorbei führenden Wanderweg der an der Bushaltestelle Waitzingeralm beginnt. Dies war unser Startpunkt. Die beste Möglichkeit dorthin zu kommen, ist das Auto in der Ortsmitte von Spitzingsee linkerhand auf dem Wanderparkplatz zu parken. Wichtig: Sagt Bescheid, dass Ihr das Auto über Nacht stehen lassen wollt. Die Tagesparkgebühr betrug als wir dort waren 4 Euro, mit Auto-Übernachtung 8 Euro. Direkt unterhalb des Parkplatzes hält die Buslinie 9560 und fährt in knapp 10 Minuten zum Einstiegspunkt unserer Wanderung „Waitzingeralm“. Wer möchte kann sich natürlich auch diesen Wegteil bereits erwandern, wir wollten aber unsere Kräfte und vor allem die der Kinder für die eigentliche Bergtour schonen.

20140920_103715Raus aus dem Bus und ran an den Berg stiefelten wir dann gemeinsam los und fanden bei sonnigen Wetter einen wunderschönen Weg vor, was ihr sicherlich bestätigen könnt, wenn ihr euch die Bilder anseht. Positiv auch, die ersten  Stunde des Wegs geht recht gemächlich bergauf, so dass man sich in aller Ruhe warmlaufen kann. Erst das letzte Drittel des Weges geht ein wenig steiler bergauf, ist aber immer noch gut zu schaffen.

20140920_110316 Unsere jüngsten Kids in der Runde mit 5 Jahren haben die Wanderung auch super gemeistert. Natürlich muss man sagen, dass vermutlich auch gerade die Wanderung in der Gruppe jedes einzelne Kind angespornt hat und „Ich kann nicht mehr…“ bei ausreichenden Pausen nahezu ausblieb. Ein Highlight war ein Kuh die sich auf einem recht engen Pfad einfach in den Weg gestellt hat und man mit ganzem Mut an der Kuh vorbei musste. Vielleicht war das ja die Kuh die ins Kino gehen wollte (Sternschnuppe Kindermusical)  Der ganze Weg nach oben hat mit einem Trupp von 10 Kindern zwischen 5 und 8 laut meiner Runtastic App mit der ich meine Wanderungen und Radtouren aufzeichne mit Pausen 3,5 Stunden gedauert.

20140920_110046 Das letzte Stück ist für die Kids dann auch nochmal richtig spannend. Denn auf der Strecke gibt es einige größere und kleinere Felsbrocken die einem den Weg „versperren“ mit verwinkelten Wegen zwischendurch. Als ich an dieser Stelle ankam und sich durch eine Nebelwand das erste mal kurzzeitig das Rotwandhaus noch etwas entfernt auf der Bergkuppe zeigte machte mein Kopf mal wieder einen dieser seltsamen Gedankensprünge und ich musste an einen Roman aus meiner doch schon länger zurückliegenden Schulzeit denken – das Karpatenschloss von Jules Verne.
Rotwandhaus
Vielleicht erklärt sich denjenigen die die Stimmung dieses Buches nicht kennen ein Klick auf diesen Link zu Wikipedia mit dem Bild des Schlosses… Aber keine Sorge das Rotwandhaus ist modern eingerichtet und wurde erst 2010 renoviert.  Ich fand hier das meiner Meinung nach bisher gemütlichste Bettenlager und hervorragendes Essen gibt’s auch.  Oben angekommen konnten wir nun den wunderschönen Blick in die Bergwelt genießen
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und nach einer Gruppenfoto Session uns dem leckeren Essen widmen. Zwischen Kaspressknödel über Käsespätzle, Rindfleisch und Knödel, Salaten und Suppen weiß man sich anfangs gar nicht richtig zu entscheiden. Für mich wurden es dann die Käsespätzle (und Abends Rind mit Knödel) . Irgendwie mussten ja die laut Runtastic verbrauchten 1521kcal (oder ein paar mehr) wieder angefuttert werden 🙂 Um 16 Uhr war dann zentral Anmeldung für alle Übernachtungsgäste und wir konnten im Anschluss unser Bettenlager beziehen und das war richtig gemütlich, helles Holz, kuschlige Matratzen. 
Nach Abendessen gings für die Kinder dann ins Bett was natürlich bei so einer gemeinsamen Übernachtung seine Zeit und ein paar Erwachsenenbesuche im Lager gebraucht hat… Der nächste Morgen begann allerdings trotzdem schon um 7 Uhr… Also raus aus dem Bett und ab zum Frühstück. Hier gibt es verschiedene Kombinationen, die man sich bestellen kann. Danach war vor der großen Abstiegspackerei noch Zeit gemütlich Zeit mit einem Teil der Kinder Uno zu spielen. Runter haben wir dann den Weg zur Gondelstation genommen und sind von dort mit der Gondel ins Tal gefahren. Gebraucht haben wir für diesen Weg auf dem es auch ein paar tolle Kletterstellen über Steine und Engstellen gibt knapp 1,5 Stunden. An der Bergstation der Gondel befindet sich im übrigen auch ein kleines Restaurant und ein netter Kinderspielplatz.

Spielplatz Taubensteinbahn Mit der Gondel unten angekommen ging es vom Gondelparkplatz über einen kleinen Rundweg am See entlang (ca. 10 Minuten) zur Ortsmitte von Spitzingsee und zu unserem Parkplatz zurück.. Gerade als wir dort angekommen waren setzte leichter Regen ein… Perfektes Timing so soll es sein.. Uns hat die Tour Riesenspaß gemacht und Übernachtungen auf einer Hütte bieten meiner Meinung nach eine wundervolle Gelegenheit der Entspannung vom Alltag.

Habt auch Ihr eine tolle Wanderung und/oder Hüttenübernachtung mit euren Kids gemacht? Über Vorschläge und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen. Kommentare jederzeit gerne.

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