Solarflow Hyper im Praxistest

Mit dem Solarflow Hyper hat Zendure eine völlig neue Generation ihres Balkonkraftwerkspeichersystems herausgebracht. Die wesentlichen Neuerungen gegenüber der ersten Solarflow Generationen mit dem HUB 1200 und dem Hub 2000 sind:

  • Integrierter Wechselrichter: Erstmals verbaut Zendure einen selbst entwickelten Wechselrichter, der direkt im System integriert ist und den Anschluss von vier Solarpanels ermöglicht. Der interne Wechselrichter verfügt über 2 MPP Controller. Die Eingangsleistung pro Port liegt bei 350 bis 550 Watt. Somit entfällt die Notwendigkeit eines extra Wechselrichters. Es werden weiterhin die bekannten Batterien AB1000 und AB2000 unterstützt.
Solarflow Hyper von unten mit Blick auf die 4 Solarpanel Anschlüsse
  • AC Ladefunktion: Der Solarflow Hyper kann die Batterien auch direkt aus dem Netz laden. Damit kann der Solarflow Hyper auch genutzt werden, um eine bestehende Solaranlage um einen Batteriespeicher zu erweitern. Das System kann so eingestellt werden, dass in Kombination mit einem zentralen Shelly Pro 3 EM der AC Ladevorgang beginnt, sobald festgestellt wird, dass PV Überschuss erzeugt wird. Die Leistungsaufnahme und Abgabe ins Haus ist hierbei im Single Mode auf 1.200 Watt beschränkt. Für das Laden über AC hat Zendure einen Puffer eingebaut um häufiges Umschalten zwischen Laden/Entladen zu vermeiden und das Relais zu schonen. Aus diesem Grund setzt das AC Laden ab einem Überschuss von 150 Watt ein.
  • Auch könnt ihr das Laden über AC zu bestimmten von euch festgelegten Zeiten starten oder die weiter unten beschriebene Nord Pool Funktion benutzen.
Solarflow Hyper nur mit der Steckdose verbunden um AC Laden zu testen
  • Cluster Mode: Bis zu drei Solarflow Hyper Systeme können miteinander in einem Cluster betrieben werden, wenn Sie an derselben Stromphase angeschlossen sind. Die maximale Ausgangsleistung erhöht sich hierbei auf 1.800 Watt. So könnte ihr bei Nutzung von vier AB2000 Batterien (insgesamt 7,68KW) auf eine maximale Kapazität von knapp 24 KW im Clusterbetrieb mit 3 Hyper Systemen kommen. Damit lässt sich definitiv etwas anfangen. Außerdem stehen euch im Vollausbau damit 12 Anschlüsse für Solarpanels zur Verfügung.
  • TOU & Day Ahead Price Unterstützung: Mit Hyper habt ihr eine Unterstützung des Ladevorgangs auf Basis der Time Of Use Costs (TOU). Über das Nordpool Day Ahead Preissystem könnt ihr, wenn ihr einen Stromanbieter habt, der ebenfalls mit diesem System arbeitet, den Ladevorgang dann starten, wenn der Strompreis am günstigsten ist und den Strom zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgeben. Ihr habt die Möglichkeit anzugeben, dass der Ladevorgang dann starten soll, wenn der Preis unter einen von euch einstellbaren Wert fällt. Zusätzlich könnt ihr festlegen mit welcher Leistung bis max. 1.200 Watt die Akkus geladen werden sollen. Habt ihr einen festen Strompreis ist diese Funktionalität natürlich für euch nicht so interessant, vielleicht aber auch ein Grund sich nach einem kompatiblen dynamischen Stromtarif umzusehen.
Optionen zur Ladung über Netzstrom (AC)

Mit an Bord ist wieder der Smart CT Modus, mit dem die Abgabe der Kapazität aus dem Akku sich nach dem Stromverbrauch im Haus richtet.

Solarflow Hyper im Smart CT Modus

Schön finde ich, dass in der App grafisch eine Übereinstimmungskurve und Prozentzahl dargestellt wird, die das Verhältnis von Haushaltsstrombedarf zu abgegebener Solarflow Kapazität zeigt. Für mich ist der Hyper die nächste Stufe der Entwicklung und ich finde die Möglichkeit über AC zu laden für Anwender mit stark schwankenden Strompreisen eine wirklich sinnvolle Erweiterung. Klasse finde ich, dass der Wechselrichter nun direkt in das System integriert ist und so ein zusätzliches Gerät entfallen kann. Das schafft wieder Platz in meinem Geräteschrank und reduziert das Kabelgewirr. Persönlich finde ich auch die Möglichkeit interessant, das System mit einer bestehenden PV Anlage zu nutzen, was ich selbstverständlich ebenso ausprobiert habe, wie das Laden über direkt verbundene Solarpanel. Gelungen finde ich besonders das neue Design, dass einen wertigen Eindruck macht und man beim Hyper das Gerät als Aufsatz auf den Akku-Stack nutzen kann, anstelle des separat zu montierenden PVhub 1200 oder 2000.

Die Verbindung mit dem Hausnetz erfolgt über einen Schukostecker.

Gesteuert wird das System wie ihr auch schon in den obigen Screenshots sehen könnt, über die Zendure App. Die Anpassungen im Layout für die neuen Funktionalitäten des Hyper sind meiner Meinung nach gut gelungen, so dass ihr euch vermutlich schnell zurecht findet.

Habt Ihr Fragen? Wie immer jederzeit gerne,

Euer Chris

4 Kommentare

  1. Am Vorgänger wurde ja kritisiert, dass er im Smartmodus nur extrem langsam auf Laständerungen reagiert. Ein Ansteigen der Batterie-Abgabeleistung auf Maximum soll bis zu 10 Minuten gedauert haben. Wie verhält sie der Hyper 2000 disbezüglich ?

    • Hi also der Hyper passt sich bei mir recht schnell an. Es dauert ein paar Sekunden bis er eine Änderung des Strombedarfs erkennt und dann noch im Sekundenbereich eine Zeit bis er entsprechend den Bedarf anpasst. Aber Zeiten von mehreren Minuten hab ich auch beim Hub2000 nicht gehabt

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